Die Getränkelogistik befindet sich im Wandel – sowohl auf Seiten der Hersteller als auch des (Groß-)Handels.
Die Akteure in der Getränke-Supply-Chain sehen sich veränderten Anforderungen gegenüber, denen sie u.a. mit Investitionen in Automatisierung und Digitalisierung begegnen. Dies sind Ergebnisse aus der zweiten Ausgabe der Miebach Consulting Getränkelogistikstudie, die im Vergleich mit der Vorgängerstudie 2017 spannende Erkenntnisse ermöglicht.
Nachfolgend einige Highlights aus den Studienergebnissen:
Lagerung wird noch vielfach selbst erbracht, während insbesondere der Outsourcinggrad im Transport deutlich gestiegen ist
Es verwundert kaum, dass im Gegensatz zu anderen Branchen in der Getränkeindustrie das Thema Logistikoutsourcing für Lagerprozesse eine untergeordnete Rolle spielt. So sind die meisten Produktionsläger nahe den Abfülllinien gelegen, um zusätzliche Umfuhren und Handlingskosten zu vermeiden. Auch im Getränkefachgroßhandel (GfGh) spielt das Outsourcing des Lagers keine Rolle, da die Lagerung und Kommissionierung integrierter Leistungsbestandteil des Angebots des GfGhs ist.
Deutlich anders verhält es sich im Transport. Der Anteil derer, die ihre Transporte überwiegend oder zu 100% outgesourct haben, stieg von 26% in 2017 auf 65% in 2021. Ebenfalls einen, wenn auch nur leichten Anstieg verzeichnet das Outsourcing der Sortierung.
Steigender Automatisierungsgrad in der Lagertechnik sowie zunehmender Systemsupport
Auf die Frage, welche Lagertechniken heute in der Getränkeindustrie im Einsatz sind, dominiert weiterhin das Blocklager. Allerdings gibt knapp die Hälfte der Antwortenden an, zumindest auch ein automatisches Hochregallager im Einsatz zu haben.
Auch bezüglich der Nutzung unterschiedlicher IT-Support-Systeme kann eine deutliche Steigerung festgestellt werden. Den größten Anstieg des Durchdringungsgrades zwischen 2017 und 2021 verzeichnen dabei Demand-Planning- und Forecasting-Systeme, während Lagerverwaltungssysteme den insgesamt größten Durchdringungsgrad aufweisen.
Kein direkter Zusammenhang zwischen Logistik- und Unternehmensperformance ableitbar
Im Gegensatz zu anderen Branchen lässt sich kein direkter Zusammenhang zwischen der Logistikperformance der Unternehmen und deren Unternehmensperformance ableiten.
Treibende Kräfte der Unternehmensperformance in der Getränkeindustrie sind vielmehr Marke, Reichweite als auch die vertrieblichen Aktivitäten. Eine performante Logistik versteht sich in dieser Branche vielmehr als Hygienefaktor denn als Erfolgstreiber.
Digitalisierungsprojekte zur Serviceverbesserung
Erstmals haben wir in diesem Jahr auch Fragen zu Digitalisierungsprojekten berücksichtigt. Hierbei zeigt sich, dass die Digitalisierungsprojekte insbesondere auf die Serviceverbesserung abzielen, während Kostenreduktion und Kapazitätserhöhung in den Hintergrund treten. Dies gilt für bisherige Projekte in diesem Umfeld ebenso wie für zukünftig geplante Projekte.
Digitalisierungsprojekte wurden bisher von Data-Lake-Anwendungen und innovativen Lagertechnologien wie Drohnen oder AGV dominiert. Andere Projekttypen wie Robot Process Automation oder Digital Twins/Supply Chain Risk Management spielten hingegen kaum eine Rolle. Interessanterweise soll sich jedoch der Fokus der Projekttypen zukünftig verschieben, weg vom Data Lake hin zu Control Tower.
Der vollständige Studienreport mit vielen weiteren Erkenntnissen kann hier kostenfrei heruntergeladen werden.
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