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KI in der Produktion – Revolution oder das Ende des Lean-Ansatzes?


28.02.2025 | Artikel von Dr. Reiner Friedland, Miebach

Künstliche Intelligenz (KI) ist zunehmend ein fester Bestandteil unseres Alltags – und bietet auch für Produktionssysteme große Potenziale. Bedeutet das, dass traditionelle Methoden zur Produktivitätssteigerung veraltet sind und ersetzt werden sollten?

 

 

KI eröffnet Möglichkeiten zur weiteren Ausschöpfung von Lean-Potenzialen

 

KI in der Produktion

 

 

Künstliche Intelligenz – Chance oder Risiko?

KI gilt als Game-Changer für Produktionssysteme und dominiert derzeit viele Diskussionen. Auch wenn viele Führungskräfte in der Fertigung diese Einschätzung teilen, bleibt eine gewisse Skepsis bestehen. Werden sich die Potenziale der KI letztlich gegenüber den Risiken durchsetzen? Müssen bewährte Methoden vollständig neuen weichen? Wird Lean durch KI überflüssig?

 

Zeit für eine Einordnung: KI wird Lean nicht ablösen. Vielmehr kann KI alle Elemente von Lean unterstützen, wie im Folgenden dargestellt.

 

Lean und KI – Partner für den Erfolg

Transport


In Zukunft wird der Transport effizienter und schneller erfolgen. Autonome Transportsysteme, inklusive Drohnen, greifen in Echtzeit auf Transportdaten zu. Kontinuierliche Datenanalysen ermöglichen es der KI, Materialien mit maximaler Effizienz an ihren Zielort im Produktionsprozess zu leiten.

 

Bestand


Aktuelle Daten kombiniert mit Kunden- und Lieferanteninformationen ermöglichen eine kontinuierliche Optimierung der Bestandsparameter. Die KI lernt aus früheren Engpässen oder Überbeständen und passt die Parameter fortlaufend an, um sich dem Optimum zu nähern.

 

Laufwege


Humanoide Roboter können „Goods-to-Person“-Prozesse unterstützen, indem sie benötigtes Material direkt an den Arbeitsplatz bringen. Dadurch können Bediener an ihrem Platz bleiben und sich vollständig auf wertschöpfende Tätigkeiten konzentrieren.

 

Zudem entfällt zunehmend die Notwendigkeit für Mitarbeitende, ihren Arbeitsplatz zu verlassen, denn alle relevanten Informationen sind direkt verfügbar. Die KI liefert maßgeschneiderte Informationen für jeden Prozessschritt und jede Station und dies angepasst an die Qualifikation der jeweils eingesetzten Person.

 

Wartezeit


Ein intelligenter digitaler Zwilling des Produktionssystems entwickelt kontinuierlich optimale Produktionsszenarien. Ein neuer Auftrag wird nur freigegeben, wenn die KI seine Vereinbarkeit mit der aktuellen Produktionslage bestätigt. Bestehende und prognostizierte Engpässe werden dabei berücksichtigt, um Wartezeiten zu minimieren.

 

Overengineering


KI-Methoden helfen bei der Analyse der Kernfunktionen eines technischen Systems. Dadurch sinkt das Risiko von Overengineering, also der Integration unnötiger oder überflüssiger Komponenten.

 

Überproduktion


KI lernt aus Prognosen und tatsächlicher Nachfrage. Mithilfe dieser Erkenntnisse nähert sich das geplante Produktionsprogramm zunehmend dem tatsächlichen Bedarf an – Überproduktion wird vermieden.

 

Qualität


KI erkennt Qualitätsabweichungen und deren Ursachen frühzeitig im Prozess. Darüber hinaus passt sie, auf Basis historischer Daten, die Prozessparameter zunehmend an optimale Zielwerte an.

 

Potenziale für Mitarbeitende


KI befreit uns von monotonen, belastenden oder gefährlichen Aufgaben. Mitarbeitende können ihre Kreativität so gezielt in die tägliche Produktion und die kontinuierliche Systemverbesserung einbringen.

Fazit

Fest steht: KI wird unsere über Jahrzehnte bewährten Konzepte nicht ersetzen. Insbesondere der Lean-Ansatz bleibt hochrelevant und profitiert sogar von den Möglichkeiten, die KI bietet.

 

Die neuen Fähigkeiten der KI machen unsere Erfahrungen und Verbesserungen nicht obsolet. Vielmehr ergänzen sich KI und Lean hervorragend. Der Grundsatz „Processes first, IT second“ gilt weiterhin: Erst Prozesse verbessern – das schafft die Grundlage für sinnvollen KI-Einsatz.

 

Durch die Kombination von Lean-Methodik und KI-Lösungen unterstützt Miebach Produktionsunternehmen dabei, Verbesserungsansätze zu entwickeln und nachhaltig umzusetzen.

 

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Autor

DEU Friedland Reiner

Deutschland


Dr. Reiner Friedland

Head of Production Services


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